Die Aschgraue Sandbiene (Andrena cineraria) – Unverwechselbar durch den Frühling
Zwar ist die Aschgraue Sandbiene (Andrena cineraria) nicht näher mit Panda, Zebra und Zwergsäger verwandt, doch verleiht auch ihr die typische schwarz-weiße Zeichnung ein besonders anmutiges Aussehen. Damit ist die Aschgraue Sandbiene eine der wenigen heimischen Wildbienen, die man auf den ersten Blick problemlos im Gelände bestimmen kann …wenn man noch auf ein, zwei kleine Merkmale achtet. Welche das sind und wie ihr die Aschgraue Sandbiene unterstützen könnt, verraten wir euch in unserem neuen Artikel zum Wiesenbewohner des Monats.
Sicher, die Welt ist nicht nur schwarz und weiß; die Aschgraue Sandgraue aber schon! …außer die Sonne scheint im richtigen Winkel auf den schwarzen Hinterleib der Weibchen, dann glänzt dieser auch schonmal in einem zarten bläulichen Schimmer. Das macht sie aber immer noch nicht unverwechselbar: Ist das Halsschild der Weibchen von einem schwarzen Balken durchzogen und nicht einheitlich weiß, kann man sich aber sicher sein, die Ehre mit einer Aschgrauen Sandbiene zu haben (Abb. 1). Bei den schlankeren Männchen lässt sich dieses Merkmal aber nicht anwenden (Abb. 2). Sie lassen sich nur anhand ihrer kräftigeren Kiefer von den Männchen der Weiden-Sandbiene (Andrena vaga) unterscheiden, welche dolchförmige Mundwerkzeuge besitzen.
Die Aschgraue Sandbiene ist ein echtes Kind des Frühlings: Spätestens, wenn die Weidenkätzchen im März blühen (Abb. 3), sind dich Weibchen aktiv und stürzen sich auf diese, um Pollen für ihre Nachkommen zu sammeln. Anfang Juni haben die Weibchen dann ihr Werk vollbracht, und erst im nächsten Frühjahr entsteigt die nächste Generation dem Boden. Denn wie über vierhundert andere heimische Bienenarten nistet die Aschgraue Sandbiene in der Erde.
Wer dieser Schönheit in schwarz und weiß also etwas Gutes tun will, sollte offene Bodenstellen im Garten zulassen, Erdwege nicht zupflastern und v.a. Weiden pflanzen! Die Sal-Weide (Salix caprea) ist etwa – im Gegensatz zu zahlreichen ihrer Verwandten – auch an trockenere Standorte angepasst. Und Weiden sind nach unseren heimischen Eichen tatsächlich die Pflanzen, an denen sich die größte Zahl an Insektenarten entwickeln kann! Zudem ist die ebenfalls schwarz-weiß gefärbte Weiden-Sandbiene sogar ganz auf Weiden als Pollenquelle angewiesen.
Verfasser: S. Görn