Der Gewöhnliche Hornklee (Lotus corniculatus)
– ein echter Insektenliebling
Unkraut? Von wegen! Der Gewöhnliche Hornklee (Lotus corniculatus) ist ein echter Insektenliebling, da sage und schreibe 57 Wildbienenarten an ihm Pollen für ihren Nachwuchs sammeln und sogar 114 Insektenarten sich an ihm entwickeln können. Er gehört zu den Schmetterlingsblütengewächsen und trägt seinen Namen aufgrund der hornartig gekrümmten Hülsenfrüchte (Abb. 1).
Seine strahlend gelben Schmetterlingsblüten sind als kopfartige Dolden angeordnet, in denen 3 bis 8 Einzelblüten stehen (Abb. 2). Vor und teilweise auch nach dem Blühen sind die Blüten rötlich überzogen. Die Blätter sind 5-zählig und gefiedert angeordnet. Er bevorzugt sonnige Standorte und ist anhand seiner leuchtend gelben Blüten von Juni bis August auf Wiesen, Weiden, Halbtrockenrasen und an Wegesrändern leicht zu finden.
Der Gewöhnliche Hornklee ist eine großartige Nahrungspflanze für Wildbienen. Die gefährdete Große Harzbiene (Anthidium byssinum, Abb. 3) nutzt ihn sogar als Hauptpollenquelle für ihren Nachwuchs. Sie trägt ihren Namen, da sie ihre Brutzellen mit Harz von Kiefern oder Fichten auskleidet. Man findet sie in Mittelgebirgen, wo sie Waldränder in unmittelbarer Nähe zu Magerwiesen bevorzugt. Des Weiteren ist der Hornklee bei vielen Mörtel- und Blattschneiderbienen, Sandbienen und Mauerbienen beliebt.
Zahlreiche Insekten benötigen den Gewöhnlichen Hornklee für ihre Entwicklung, darunter auch einige gefährdete Schmetterlingsarten, wie das gefährdete Esparsetten-Widderchen (Zygaena carniolica), der stark gefährdete Skabiosenschwärmer (Hemaris tityus), die vom Aussterben bedrohte Heidekraut-Glattrückeneule (Aporophyla lueneburgensis) und der stark gefährdete Trockenrasen-Dickleibspanner (Lycia zonaria). Zudem profitieren von ihm besonders viele Arten aus der Schmetterlingsfamilie der Bläulinge, wie der noch relativ häufige Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus, Abb. 4) oder der gefährdete Geißklee-Bläuling (Plebejus argus, Abb. 5).
Literatur zum direkt Nachlesen
- Spohn, M., Golte-Bechtle, M. & Spohn, R. 2015. Was blüht denn da? Kosmos, Stuttgart.
- Westrich, P. 2019. Die Wildbienen Deutschlands, 2. Auflage. Ulmer Verlag, Stuttgart.
Verfasserin: M. Renninger