Zum Hauptinhalt springen

Der Graureiher

(Ardea cinerea)

 


Der Graureiher (Ardea cinerea), auch Fischreiher genannt, gehört zu den Pelecaniformes (Pelikanverwandte) und ist der größte und häufigste Reiher in Deutschland. Graureiher sind überwiegend ganzjährig hier in Deutschland zu beobachten, allerdings ziehen sich einige im Winter in wärmere Gebiete zurück. In Südosteuropa und in großen Teilen Asiens liegen ihre Brutgebiete und im Mittelmeergebiet ihre Überwinterungsgebiete. 

Mit seinen langen Beinen und langem Hals ist er eine Giraffe unter den Vögeln. Wenn er seinen Kopf streckt, erreicht er eine Höhe von 1 m (Abb. 1). Jedoch zieht er häufig seinen Kopf ein (Abb. 2). Auch im Flug behält er diese Stellung bei, wobei die Halsstellung einem „S“ ähnelt. Dadurch kann man ihn gut von Kranichen und Störchen unterscheiden, die ihren Hals im Flug ausgestreckt lassen.

Graureiher besitzen einen kräftigen geraden Schnabel und zwei verlängerte schwarze Nackenfedern. Sein Hals ist weiß, während sein Kopf ein schwarzes Stirnband ziert (Abb. 3). Der Rücken und die Flügel sind blau- bis silbergrau gefärbt. Die Schwungfedern und Handdecken der Flügel sind schwarz gefärbt. Die Färbung der männlichen und weiblichen Graureiher sind sehr ähnlich. Im Gegensatz zur Färbung der Adulten ist das Jugendkleid schlicht und größtenteils grau (Abb. 4).

Auf der Jagd schreitet er langsam oder steht geduldig für längere Zeit bewegungslos an einer Stelle. Sobald er seine Beute fixiert hat, schießt sein Kopf nach unten. Graureiher benötigen 500 g Nahrung am Tag und fressen am liebsten Fisch. Die Fische können bis zu 30 cm lang sein. Sie fressen aber auch gerne Amphibien, Wirbellose oder Kleinsäuger. Seine Vorliebe für Fisch wurde ihm früher zum Verhängnis, da die Fischer ihn als „Fischereischädling“ sahen und verfolgten. Die Bestände haben sich jedoch mittlerweile glücklicherweise wieder erholt.

Graureiher sind während der Brutzeit gesellige Vögel. Sie brüten in Kolonien auf alten Bäumen. Am liebsten halten sie sich an Gewässern oder frischgemähten Wiesen zur Nahrungssuche auf. Was Gewässer angeht, ist er nicht wählerisch. Man findet ihn sowohl an Seen, Flüssen und Überschwemmungszonen als auch in Küstengebieten. Mittlerweile ist der Graureiher auch immer mehr im urbanen Bereich zu finden.


Verfasserin: A. Behringer

Abbildung 1: Aufrecht schreitender Graureiher. Foto: Sonia Bigalk

Abbildung 2: Adulter Graureiher mit eingezogenem Kopf, der sich nach einem Bad in der Sonne trocknet. Foto: Sonia Bigalk

Abbildung 3: Graureiher mit gut sichtbarem Stirnband. Foto: Sebastian Görn

Abbildung 4: Junger Graureiher. Foto: Sebastian Görn

Literatur zum direkt Nachlesen

Nach oben