Der Zitronenfalter
(Gonepteryx rhamni)
Im Februar kann man auf Wiesen – vor allem am Waldesrand – einen der ersten Schmetterlinge des Jahres beobachten – den Zitronenfalter. Er zählt nämlich zu den ersten Insekten, die im Frühjahr ihre Winterruhe beenden. Wie er es schafft so früh in das Jahr zu starten und wie ihr den leuchtend gelben Schmetterling selber fördern könnt, verraten wir euch im Wiesenbewohner des Monats Februar.
Die Raupe des Zitronenfalters ist eigentlich eher ein Waldbewohner, da sie an den Blättern des Faulbaums (Rhamnus frangula L.) frisst der gerne auf feuchtem Waldboden wächst. Wiesen sind für den erwachsenen Falter aber trotzdem sehr wichtig bei der Nahrungssuche, besonders solche mit einer hohen Pflanzenvielfalt, zum Beispiel Heuwiesen, die nur ein- bis zweimal im Jahr gemäht werden.
Besonders aufmerksame Beobachter können Zitronenfalter aber schon während seiner Winterruhe finden, da die Schmetterlinge oft relativ frei in Gebüschen sitzen – gerne zum Beispiel in Brombeergestrüpp. Ein Frostschutzmittel, das der Zitronenfalter selbst herstellen kann, hilft ihm dabei, sodass er auch bei Temperaturen im Minusbereich nicht einfriert. Ein Stoffgemisch aus Glycerin, Zuckern und Proteinen verhindert die Entstehung von feinen Eiskristallen, welche sonst die Zellen beschädigen würden. Zwar fliegen die Tiere bei dieser Kälte nicht, aber so sind sie geschützt, selbst wenn sie vorübergehend eingeschneit werden.
Die Männchen des Zitronenfalters sind meistens deutlich gelb, während Weibchen eher hellgrün gefärbt sind. Beide kann man aber gut an den Flügelspitzen erkennen, sowie an den kleinen, aber deutlichen braunen bis orangenen Augenflecken auf den Flügelunterseiten.
Mit etwas Glück können Zitronenfalter auch in Gärten angetroffen werden, die sie gelegentlich durchfliegen. Die erwachsenen Insekten, die sogenannten Imagines (sgl. Imago), können auf der Futtersuche nämlich weite Strecken zurücklegen. Den eigenen Garten um einen Faulbaum zu verschönern ist die beste Möglichkeit den Zitronenfalter zu unterstützen, zumal sich an diesem Strauch viele weitere Schmetterlinge und andere Insekten entwickeln können. Und auch ein reiches Angebot an heimischen Blumen erhöht die Wahrscheinlichkeit, den Zitronenfalter in den eigenen Garten zu locken.Verfasser: T. Frenzel